Vonwegen wie Sand am Meer – Warum unserer Erde der Sand ausgeht
- 08 August 2018
- Sonstiges
- Green Living
An heißen Sommertagen wünschen sich viele an den Strand bzw. ans Meer. Sand liegt aber nicht nur an den unendlich wirkenden, weißen Stränden. Die kleinen Körner finden sich in jeglichen Alltagsprodukten wieder. Ob in Glas, in Pharmazeutika, Autoreifen, Computerchips oder als Putzhilfe in Zahnpasta und Reinigungsmitteln – Sand ist allgegenwärtig. Ein Strand ohne Sand scheint unvorstellbar, kann jedoch schon bald Realität werden, denn er wird knapp.
Der größte Sandschlucker
Sand prägt wie kein anderer Rohstoff unsere Infrastruktur und Städte. Hauptverbraucher von Sand ist nämlich die Bauindustrie. Etwa drei Viertel des weltweit geförderten Sandes verwandelt die Bauwirtschaft in Beton und Asphalt. Beton besteht neben Wasser und Zement zu zwei Dritteln aus Sand. Ein durchschnittliches Familienhaus allein benötigt 200 Tonnen Sand, ein Kilometer Autobahn bereits 30.000 Tonnen. Der anhaltende Bauboom – bedingt durch Bevölkerungswachstum und zunehmender Verstädterung – lässt den Bedarf weiter wachsen.
Von Stein zu Sand – die Entstehung
Beim Sandbedarf der Bauindustrie handelt es sich vor allem um Meeressand. Wüstensandkörner sind vom Wind zu rund geschliffen, als dass sie mit dem Zement haften würden. Sand entsteht bei der Erosion von Gestein, die Körner werden dann über Flüsse hin zum Meer getragen und treffen auf ihrem Weg auf verschiedene Hindernisse. Was nicht an Staudämmen hängen bleibt oder an Flussufern abgebaut wird, wird an Stränden bzw. am Meeresboden gefördert.
Die UNEP schätzte den weltweit globalen Sand- und Kiesabbau pro Jahr auf 40 Milliarden Tonnen. Das entspricht dem Doppelten der Sedimentmenge, die sämtliche Flüsse der Welt nachliefern. Die Folge: Der Sand wird knapp.
Der Wandel im Handel
Durch die Knappheit steigt der Wert der Ressource, sodass sich inzwischen auch eine Schattenwirtschaft in den Sandhandel eingemischt hat. Eine sogenannte Sandmafia klaut überall auf dem Globus Sand von Stränden und vom Meeresböden und riskiert dabei Menschenleben. Der massive Sandabbau gefährdet zudem die Umwelt: Landverlust, Verschmutzung des Grundwassers und bedrohte Tierarten. Bewusstsein für das Problem muss geschaffen und an Alternativen geforscht werden. Als Alternativen für Sand in der Bauindustrie sind sowohl recyceltes Altglas, Ton oder Lehm denkbar. Außerdem kann vermehrt Recyclingbeton eingesetzt werden.
Und was kannst du tun?
Neben alternativen Baumethoden können auch wir als Verbraucher unseren Umgang mit diesem unerkannten Helden überdenken und anpassen. Zum einen sollten wir die Gebrauchsdauer von Produkten maximal ausnutzen und beim Kauf „neuer“ Gegenstände Gebrauchtwaren wählen. So wird weniger produziert und Sand eingespart. Ferner sollte der Individualverkehr eingeschränkt werden, da hierdurch weniger Straßen gebaut und saniert werden müssen. Außerdem werden Autos mit Erdöl angetrieben, welches wiederum beim Fracking mithilfe von Sand abgebaut wird. Mit Energiesparmaßnahmen sparst du nicht nur Energie, sondern auch Sand ein, da weniger Kraftwerke und Staudämme gebaut werden müssen, die aus Beton und somit Sand bestehen. Laut dem Umwelt Bundesamt nahm die Wohnfläche pro Einwohner in Deutschland in den letzten Jahren zu. Wir können uns also fragen, ob wir wirklich so viel Platz benötigen. Und beim Hauserwerb ist die Sanierung eines Altbaus definitiv umweltfreundlicher als ein neues Haus zu bauen.
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