Der Frühling ist da! – 7 Tipps für einen nachhaltigen Balkon
- 20 März 2021
- Umweltschutz
- Corona
Die ersten Knospen sprießen, die Tage werden wieder länger, endlich steigen die Temperaturen und wir alle strömen nach draußen … so ähnlich stellen wir uns das vor, wenn der langersehnte Frühling kommt. Für viele gehört es zu dieser Jahreszeit dazu, die Frühlingssonne auf dem heimischen Balkon zu genießen. Passend zum heutigen kalendarischen Frühlingsanfang haben wir deshalb 7 Tipps für einen nachhaltigeren Balkon für euch zusammengestellt!
1. Übernimm eine Baum- oder Beetpatenschaft!
Dieser Tipp richtet sich vor allem an Menschen, die entweder keinen Balkon haben oder zusätzlich noch dabei helfen wollen, ihre Umgebung ein bisschen grüner zu gestalten. Mehr oder weniger zahlreich finden sich in vielen Städten gepflanzte Bäume, oftmals als Abtrennung von Parkplätzen oder Ähnlichem. Diese Beete enden oft als Hundetoilette, Fahrradabstellplatz oder sehen einfach ziemlich trostlos aus. Oft gibt es allerdings die Möglichkeit für genau solche Bäume und Beete eine Patenschaft zu übernehmen – je nach Vorgaben kümmert ihr euch dann um euren Baum, könnt das umliegende Beet bepflanzen und macht so eure Stadt ein bisschen grüner. Informiert euch doch bei der Stadtverwaltung, welche Möglichkeiten es in diese Richtung gibt und erschafft euch einen nachhaltigen Ersatzbalkon!
2. Mach deinen Balkon zum Bienenparadies!
Bienen spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem: Die kleinen Insekten sind für die Bestäubung von fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen verantwortlich und sorgen dadurch für besseres Wachstum, mehr Ertrag und höhere Qualität der Früchte. Die Biene ist also direkt daran beteiligt, dass wir so ein vielfältiges Nahrungsangebot auf dem Teller haben. Jedoch geht der Bienenbestand seit Jahren drastisch zurück, wofür es verschiedene und teilweise nicht ganz geklärte Ursachen gibt. Mit der richtigen Bepflanzung eures Balkons könnt ihr den Bienen allerdings ganz einfach bei der Nahrungsbeschaffung helfen.
Achtet einfach darauf, Pflanzen zu wählen, die gerne von Biene, Hummel und Co. angeflogen werden! Wichtig ist, dass euer Balkon über mehrere Jahreszeiten hinweg blüht – eine Mischung aus Frühblühern und Herbstblumen ist deshalb eine gute Wahl. Auch Insekten haben ihre Lieblingsblumen, dazu zählen zum Beispiel Lavendel, Sonnenblumen und Margeriten. Alternativ könnt ihr auch fertig zusammengestellte Wildblumenmischungen kaufen – zum Beispiel bei der Bienenretter Manufaktur.
3. Schaffe dir deinen eigenen Kräutergarten!
Es muss nicht unbedingt eine Geranie sein – auch eine Basilikumpflanze auf den Balkon sieht super aus und ist auch gleich noch nachhaltiger. Zum einen spart ihr euch den Kauf von getrockneten oder tiefgefrorenen Kräutern im Supermarkt. Diese sind oft in Plastik eingepackt und kommen nicht unbedingt aus der Region. Was gibt es da nachhaltigeres als verpackungsfrei direkt frische Kräuter auf dem heimischen Balkon zu ernten?
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass auch Kräuterpflanzen insektenfreundlich sind – hier sind die Favoriten vor allem Salbei, Thymian und Rosmarin. Kauft am besten biozertifizierte Pflanzen! Diese gibt es meistens auch im regulären Baumarkt. Oder sucht nach biozertifizierten Onlineshops, wie beispielsweise Naturkräutergarten.de.
4. Betreibe Gemüseanbau im kleinen Rahmen
Eigenes Gemüse anbauen – nachhaltiger geht es eigentlich kaum. Keine Verpackung, kein Transport, kein Düngemittel und keine fragwürdigen Arbeitsbedingungen klingt erstmal ziemlich gut. Natürlich haben die wenigsten von uns die Möglichkeit ihren Balkon als ertragreichen Acker zu nutzen. Nichtsdestotrotz funktioniert der eigene Anbau auch in kleinem Rahmen. Besonders geeignet ist hier zum Beispiel Pflücksalat, der, wie der Name schon sagt, nicht als ganzer Kopf geerntet wird. Stattdessen werden einzelne Blätter gepflückt und der Salat kann immer wieder nachwachsen. Bohnen und Erbsen eignen sich ebenfalls, brauchen allerdings eine Rankhilfe. Tomaten sind wahrscheinlich der Klassiker für den heimischen Gemüseanbau. Auch Möhren, Gurken, Radieschen und Paprika fühlen sich auf den meisten Balkonen wohl. Der Ernteertrag wird je nach Balkongröße nicht besonders beeindruckend werden – aber der Stolz auf das selbstangebaute Gemüse ist einen Versuch allemal wert!
5. Biete Lebensraum für die Kleinsten!
Stellt doch ein Insektenhotel auf! Euer Balkon kann so nicht nur als Nahrungsquelle dienen, auch ein neues Zuhause für die kleinen Insekten ist schnell und einfach besorgt. Insektenhotels gibt es inzwischen beinahe überall zu kaufen. Achtet jedoch darauf, dass verwendete Materialien möglichst unbehandelt sind und beispielsweise umweltfreundliche Farbe verwendet wird. Bei unseren Ausstellern Avocadostore und Fairfox findet ihr zum Beispiel eine tolle Auswahl. Im Internet finden sich auch viele Anleitungen zum Selberbauen – klickt auf das folgende Video für eine einfache Videoanleitung des NABU.
6. Unterstütze Tiere in der Sommerhitze!
Eine Wasserschale ist schnell und einfach aufgestellt – hilft unseren heimischen Tierarten aber enorm bei der nächsten Hitzewelle. Vor allem Vögel genießen ein erfrischendes Bad oder nutzen die Gelegenheit zu trinken. Meistens muss nicht einmal etwas Neues angeschafft werden, eine ausrangierte flache Tonschale ist beispielsweise bereits gut genug. Upcyling einfach gemacht! Wichtig ist, das Wasser regelmäßig zu erneuern, um Krankheiten vorzubeugen. Ein flacher Stein in der Mitte der Schale hilft kleinen Insekten beim Ausstieg, wenn sie ins Wasser fallen. Eine schöne Anleitung für einen Vogelpool zum Selberbauen findet ihr hier:
7. Sag tschüss zu Mücken – aber umweltfreundlich!
Unser letzter Tipp beschäftigt sich mit unbeliebter Gesellschaft bei einem gemütlichen Balkonabend: Mücken! Zur Abwehr dieser surrenden Störenfriede verwenden viele herkömmliche Mückenabwehrsprays. Hier ist Vorsicht geboten: Diese sind oft alles andere als umweltfreundlich. Die darin enthaltenen Chemikalien gelangen beim Duschen von unseren Körpern ins Abwasser und damit in unsere Flüsse und Seen. Besser ist es auf natürliche Mittel zurückzugreifen, zum Beispiel aus dem Biomarkt. Auch Hausmittel, wie das Auftragen von ätherischen Ölen (z.B. Zitronengras, Minze, Eukalyptus oder Kokos), halten Mücken meistens gut fern. Einige Pflanzen, die sich im Idealfall sowieso schon auf deinem bienenfreundlichen Balkon befinden, mögen Mücken überhaupt nicht. Dazu zählen Lavendel, Thymian und Rosmarin – bienenfreundlich und ein natürlicher Mückenschutz, nachhaltiger geht es ja kaum!
Unsere Quellen:
- https://www.bee-careful.com/de/initiative/warum-sind-bienen-so-wichtig/
- https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/20386.html
- https://www.bee-careful.com/de/initiative/bienenfreundliche-balkonpflanzen/
- https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/20386.html
- https://www.gartentipps.com/gemuese-auf-dem-balkon-pflanzen-9-gemuesesorten-fuer-anfaenger-vorgestellt.html
- https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Muecken-und-Zeckenstiche-Diese-Mittel-schuetzen,muecken156.html
- https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/die-dunkle-seite-der-mueckenabwehrmittel/