Ist Corona gut für das Klima?

  • 06 May 2020
  • Umweltschutz
  • Corona

© Bild: Pixabay

 

Die Folgen der Pandemie haben das alltägliche Leben so wie wir es kennen fast gänzlich zum Erliegen gebracht. Die Welt und insbesondere das Klima kann sich jetzt erholen, das denken zumindest Einige.

«Wir werden eine Reduzierung der Emissionen durch Corona erleben», sagte der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner. Doch seien dies keine strukturellen Effekte, die das Problem auf Dauer lösen.

 

Der eingeschränkte Flugverkehr scheint die belastete Luft zu entlasten und das klare Wasser in den Kanälen Venedigs wird als positives Zeichen gedeutet. Satellitenbilder, die von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA veröffentlicht wurden zeigen wie über den “Lockdown”-Städten die Stickstoffdioxide in der Luft stark zurückgingen.

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Allerdings zeigen die neuesten Aufnahmen des ESA-Satelliten von China auch, dass diese sofort wieder zunehmen, sobald der Lockdown wieder gelockert wird. Früher oder später setzen Nachholeffekte ein.

 

“Je mehr die Wirtschaft unter der Corona-Krise leidet, desto schwerer wird es sein Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen.”

Vorerst sind Politik und Wissenschaft damit beschäftigt dafür zu sorgen, dass unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird, unsere Witschaft diese Krise bestmöglich übersteht und Medikamente sowie einen Impfstoff zu entwickeln, kaum jemand hat den Kopf für Umweltthemen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat davor gewarnt, falsche Schlüsse aus dem Klima-Effekt der Corona-Krise zu ziehen. Durch die von der Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise entstünden keine “moderneren Strukturen” für den Klimaschutz. Zudem wächst der Druck, die Wirtschaft zulasten der Umwelt anzukurbeln. Je mehr die Wirtschaft unter der Corona-Krise leidet, desto schwerer wird es sein Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen. Zum Beispiel zusätzliche Abgaben für CO2 werden schwerer durchzusetzen sein. Entwicklung und Innovationen, die die Betriebe umweltfreundlicher machen sollten, könnten erst einmal ausgesetzt werden.

 

Aktuell ist das nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein, jedoch beweist die Bevölkerung gerade, dass sie bereit ist, auch erhebliche Änderungen hinzunehmen, wenn die Notwendigkeit besteht.